Corona-Ethik
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Arnd Küppers | 21. Dezember 2020

Wissenschaft fordert eine nachhaltige COVID-19-Strategie für Europa

Europa hat bei der Bekämpfung der Pandemie bislang keine gute Figur gemacht. Die Fall- und Todeszahlen sind hoch, und weil man lange Zeit auf halbherzige Maßnahmen gehofft hat, ist das Infektionsgeschehen nie wirklich unter Kontrolle gebracht worden, sondern immer wieder eskaliert. Deutschland war in der ersten Welle im Frühjahr noch eine europäische Ausnahme, weil insbesondere die Bundeskanzlerin und das Bundesgesundheitsministerium frühzeitig entschlossene Maßnahmen ins Werk gesetzt hatten.

In der zweiten Welle in diesem Herbst und Winter hat Deutschland seine günstige Position aber verspielt, und zwar insbesondere weil die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten gegen die Forderungen aus dem Kanzleramt und gegen den Rat der Wissenschaft diesmal viel zu lange gezögert haben, wirksamen Eindämmungsmaßnahmen zuzustimmen. Wir haben in diesem Blog dazu kritisch Stellung genommen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa haben deshalb in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet einen Appell an die europäischen Regierungen gerichtet, in dem sie für die Zukunft einen Paradigmenwechsel hin zu einer entschlosseneren, nachhaltigen Strategie zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie anmahnen. Länder wie Australien, Neuseeland, China oder Südkorea beweisen seit vielen Monaten, dass eine solche Strategie möglich ist.

Der Appell wird nicht nur von Virologen, Ärztinnen und Ärzten unterstützt, sondern auch von Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern. Mit von der Partie ist zum Beispiel auch der Präsident des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Clemens Fuest. Der internationale Vergleich zeigt nämlich nicht nur, dass eine entschlossene COVID-19-Strategie die Fallzahlen eindämmt und damit viele Leben rettet. In den Ländern, die die Pandemie wirksam unter Kontrolle gebracht und nachhaltig eingedämmt haben, hat sich auch die Volkswirtschaft schnell erholt, sind Arbeitsplätze erhalten worden und die Wirtschaft wächst wieder.

Der Appell findet sich hier.

Der Verfasser

Dr. Arnd Küppers ist Stellvertretender Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle (KSZ) in Mönchengladbach.

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